Bei der Reinigung von Abwasser entstehen Rückstände, die als Klärschlamm bezeichnet werden. Bedingt durch den hohen Wasseranteil hat dieser anfangs ein hohes Gewicht und Volumen, was die weitere Verwendung wie z.B. Abtransport, Deponierung oder Verbrennung erschweren würde. Um den Schlamm zu entwässern, werden am Standort Wolfsburg Stahlberg seit 1996 spezielle Hochleistungszentrifugen eingesetzt. Dabei wird neben Wasser auch schon ein Teil der enthaltenen Nährstoffe entzogen.

Später werden durch mikrobielle Vorgänge Bakterien, sowie Stickstoff und Phosphor zu etwa 90% abgebaut.

Das verbleibende Wasser wird nach der Klärung innerhalb der Vegetationsperiode zur Beregnung von Feldern eingesetzt.

Da in den Wintermonaten keine Beregnung nötig ist, wurde das Wasser anfangs im Wald versickert um die Grundwasserstände zu erhöhen, was mittlerweile aber aus verschiedenen Gründen eingestellt wurde. 

 

Das Vorzeigeverfahren "Wolfsburger Modell" trägt also wesentlich zur landwirtschaftlichen Ertragssicherung bei, da auch leichtere Standorte kultiviert und vielseitiger genutzt werden können.

Außerdem werden umliegende Fließgewässer entlastet, indem deutlich weniger geklärtes Wasser eingeleitet werden muss. 

Der anfangs erwähnte nährstoffreiche Klärschlamm wird seit Inbetriebnahme der Biogasanlage 2006/2008 thermisch getrocknet und kann im Anschluss als Dünger oder Kompost weiter verwendet werden.

 

Um die Biogasanlage zu betreiben zu können wird regional im Umkreis von nur 10 km Mais angebaut.

 

Genau wie andere Feldkulturen auch kann dieser Mais mit dem sauberen Abwasser beregnet werden.